Mittwoch, 23. Februar 2011

Camigian Island

Die Schifffahrt von Cagayan de Oro war sehr entspannend, die Hotelsuche leider nicht. 

Entweder zu teuer, kein freies Zimmer oder völlig abgelegen. Wir haben uns für ein einfaches Cottage (Bungalow) im Cave Dive Ressort entschieden.
Pro Nacht kostete es 1100Peso (25Fr.). Nach dem Check-in buchten wir den Flug für Rebeccas Familie, was ziemlich nervig war.
Camigian Island ist eine der schönsten Inseln der Philippinen. Es hat mehrere Vulkane, Wasserfälle, schwarze und weisse Sandstrände und korallenreiche Riffe. 


Gestern war ich mit Sebastian, einem Belgier tauchen. Der erste Tauchgang war in Küstennähe und wir sind durch Vulkansteinformationen mit Felsspalten getaucht. Da es so regnerisch war hatte ich am wärmsten im Neoprenanzug. Nach jedem Tauchgang muss man eine Stunde an der Wasseroberfläche verweilen. Wir haben diese Zeit genutzt um beim nahegelegenen versunkenen Friedhof zu schnorcheln. Beim letzten Vulkanausbruch in den 60er Jahren wurde der Friedhof ca. 100m hinaus ins Meer verschoben. An dieser Stelle wurde ein grosses Kreuz errichtet. Ist doch mal ganz was anderes: Schnorcheln auf dem Friedhof.



Der zweite Tauchgang haben wir bei White Island gemacht. Diese Insel ist nur wenige hundert Meter lang und besteht nur aus weissem, feinstem Korallensand. Dort haben wir viele Korallen und grosse Fischschwärme gesehen.

Trotz des Regens haben wir am Nachmittag ein Töff (125cc 4Gang Halbautomat) gemietet und sind zu den Hot Springs (warme Quellen) gefahren. Dort entspannten wir uns in verschiedenen Bädern bei Dunkelheit und Regen. So wie Leukerbad mitten im Jungel!!

Um noch mehr von der Trauminsel zu sehen sind wir am Morgen um 6.00 wieder losgefahren. Nach einem Kaffee mit frischen Weissbrötchen in einer lokalen Bäckerei sind wir zum Wasserfall gefahren. Dieser war einfach atemberaubend, aber leider hatten wir zu wenig Zeit zum baden. Also genaugenommen ging nur mein linker Schuh baden : - ) .











 Nun sind wir schon wieder in der Fähre Richtung Bohol, wo wir uns mit Rebeccas Familie treffen werden. Laut den Einheimischen heisst Camigian: „Come again“ !!

Montag, 21. Februar 2011

Cagayan de Oro, Islandkids

Diesmal verfasse ich den Post nicht aus dem Flugzeug, sondern aus der Fähre. Rebecca und ich sind auf der Überfahrt von Cagayan de Oro nach Camiguin Island.
Die Fähre ist eigentlich ein Katamaran-Schnellboot (Wie vor Jahren in Frankreich mit Bruni und Elisabeth). Heute ist die See jedoch wesentlich ruhiger : - ) Die Fahrt dauert ca. zwei Stunden und ist sehr entspannend.

In den letzten zwei Tagen waren wir zu Besuch beim Kinderhilfswerk Islandkids. http://islandkids.ch/
Ich möchte euch meinen persönlichen Eindruck schildern:

Der Gründer ist Thomas Kellenberger, ehemaliger Polizist aus Bern. Thomas hat vor ca. vier Jahren das Hilfswerk gegründet und lebt nun seit fast einem Jahr in Cagayan de Oro. 

Das grundlegende Ziel des Hilfswerkes ist Entwicklung durch Bildung. Dabei versucht man die junge Generation, welche auf der Mülldeponie arbeitet in das Programm von Islandkids aufzunehmen, um ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen. Klingt vielleicht einfach, ist aber eine enorme Arbeit. Die Kinder sind alle sehr nett und anhänglich aber auch rabiat und wild! Einem Kind einen geregelten Tagesablauf zu vermitteln ist sehr schwierig. Von Zuhause aus sind sie gewohnt in den Tag zu leben. Schlafen, Wertstoffe sammeln, etwas weniges verdienen um zu essen und wieder schlaffen. 
Dabei ist die Arbeit auf der Deponie sehr gesundheitsschädlich. Die Kinder haben entzündete Wunden, Atemwegprobleme etc. In den Familien ist Alkoholsucht, Gewalt und Kindersterblichkeit weit verbreitet. Trotz all diesem Übel wirken die Menschen und besonders die Kinder oft glücklich und lächeln immer freundlich.
Ein Schulhaus zu bauen und Kinder zu unterrichten funktioniert nicht so einfach. Es braucht sehr viel Zeit um die Beziehungen mit den Kindern aufzubauen, sie zu motivieren und ihnen eine Perspektive zu geben. In den Familien werden sie kaum gefragt: Wie war die Schule, was hast du gelernt? Oder so. Das liegt daran, dass die Eltern grösstenteils nicht gebildet sind.
Islandkids ist offen für Freiwilligenarbeit (Volontäre), welche sich Zeit für die einzelnen Kinder nehmen und auf diese eingehen können. Zurzeit ist Geraldine, Walliserin aus Lalden, als Volontärin für ein halbes Jahr in Cagayan do Oro aktiv. Tja, Walliser trifft man überall und überdies hat ihr Bruder mit mir die Lehre in der Lonza gemacht! Wie klein die Welt doch ist. 

 Geraldine (Volunteer aus der Schweiz) und Rebecca
 Ich und Fränzi (Patin aus der Schweiz)


Das Hilfswerk will seinen Eigenfinanzierungsgrad stetig erhöhen, also unabhängig von Spendengeldern werden. Dies geschieht durch die Bewirtschaftung von Feldern, Produktion von modischen Taschen und eine Hühnerfarm ist in Planung. Das ist ein hoch gestecktes Ziel! Bis dies so weit ist, ist Islandkids von Spenden abhängig. Und an dieser Stelle möchte ich natürlich auch zum Spenden aufrufen islandkids.ch/spenden, auch wenn es nur ein kleiner Beitrag ist . Es können auch Patenschaften übernommen werden! islandkids.ch/patenschaften
 Die Kids krabbeln unermüdlich...
 Unterricht
 Mittagstisch


Thomas führt uns durch die Sqatter (Elendsviertel) neben der Müllhalde.




 Die Kids im neuen "Wohnheim" von Islandkids






Ich möchte Thomas dafür danken, dass er mir einen Einblick in sein Hilfswerk und die damit verbundenen Menschen gegeben hat. Es hat mich sehr berührt und ich habe grossen Respekt vor der enormen Motivation und Energie welche Thomas und seine Mitarbeiter jeden Tag aufbringen können. Vielen Dank!

Donnerstag, 17. Februar 2011

Manila

Und wieder einmal in Manila. Eigentlich mag ich diese Stadt nicht unbedingt, aber ich traf mich dort mit Rebecca und ihrer Familie. Es ist immer anstrengend in Manila von A nach B zu gelangen. Mit Reisetaschen ist ein Taxi einfach das bequemste. Um vom Flughafen zum Haus von Rebeccas Familie zu gelangen muss man gut eine Stunde einplanen. Es gibt Flughafentaxis wo man zum Voraus bezahlt (teuer), Flughafentaxis die mit Zähler (mittelteuer) und es gibt ausserhalb des Flughafens die älteren Taxis, welche grösstenteils mit manipuliertem Zähler fahren (günstig). Oder man kann einen Festpreis ausfeilschen, was aber mühsam ist.
Jedenfalls haben wir zwei Tage bei Rebeccas Familie gewohnt. Das Haus besteht aus Zement- und Bretterwänden und hat ein Wellblechdach. Simple Life, was ich für ein paar Tage wirklich geniessen konnte. Wenn es in der Nacht regnet ist es sehr laut und man hört die Hähne und Hunde nicht mehr. Die Hähne krähen übrigens nicht einfach zu früh am Morgen, sie krähen einfach immer.

 Jelli, Rebecca, Merry, Merve, vonlinksnachrechts
 Cha, und ich


moderner Stadtteil Makati


In Manila waren wir an der Hochzeit von Simon und Flor, einem Berner und einer Philippinerin. Sie arbeiten beide für das Hilfswerk Servants http://www.servantsasia.org/ . Servants Mitarbeiter wohnen in den Slums von Städten und helfen dort den Ärmsten. Spenden siehe Website.
Um der dicken Luft von Manilas Strassen zu entkommen waren wir im Rizal Park. José Rizal ist der philippinische Nationalheld. Gut gebildet, viel gereist und politisch aktiv, was ihm zu Verhängnis wurde. 1896 wurde er hingerichtet. Mehr dazu hier: wikipedia.org/wiki/José_Rizal . Ein weiteres kulturelles Highlight war die Festung Fort Santiago, welche von den Spaniern im 16. Jh. gebaut wurde en.wikipedia.org/wiki/Fort_Santiago . Diese Festung liegt ca. zwei Kilometer neben dem Rizal Park. Rizal wurde in der Festung eingesperrt und auf dem Rizal Park hingerichtet. Von seiner Zelle bis zum Park sind Fussabdrücke im Boden verankert, sein letzter Fussmarsch!

 Cha, Merve und ich
Rebecca, Merry und Jelli (Cousinen von Rebecca)
 die Hinrichtung

Fort Santiago
 Rizal am schreibt den Abschiedsbrief in seiner Zelle




Auch in Manila gibt es ein Chinatown. Chinesen haben wir nicht viele gesehen, dafür Strassenmärkte mit vielen feinen Früchten.




Sightseeing macht müde und hungrig. Wir haben uns in der Mall of Asia ein feines japanisches Restaurant gegönnt und Sushi, Suppe, Schweins Süss-sauer etc. gegessen. Hinter der riesigen Mall of Asia hat es einen schönen Boardwalk wir noch rumgelaufen sind.